Torsten Renz: Mecklenburg-Vorpommern hat bei IQB-Studie unentschuldigt gefehlt
Anfang vergangener Woche veröffentlichte das IQB (Institut für Qualitätsentwicklung im Bildungswesen) eine periodisch wiederkehrende, vergleichende Bildungsstandserhebung. Das IQB wird im Auftrag der Kultusministerkonferenz (KMK) und damit im Auftrag der Bundesländer tätig. Mecklenburg-Vorpommern hat im vergangenen Jahr in zu geringem Umfang an der Studie teilgenommen. Es lagen zu wenige Daten vor, um den Bildungsstand fachlich fundiert auszuweisen. Mecklenburg-Vorpommern war das einzige Bundesland, das nicht bewertet wurde. Das Bildungsministerium erklärte dies einerseits mit Corona, Bildungsministerin Oldenburg sah die Verantwortung aber auch bei der KMK, die Nichtteilnahme Mecklenburgs-Vorpommern sei letztlich dort entschieden worden. Gestern war der Vorgang Thema im Bildungsausschuss.
Hierzu erklärt der Bildungspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Torsten Renz:
„Die Entscheidung, dass Mecklenburg-Vorpommern nur halbherzig und damit im Ergebnis gar nicht an der Studie teilnimmt, wurde im Schweriner Bildungsministerium getroffen - nicht auf Ebene der KMK. So die Feststellung gestern im Ausschuss auf mehrfache Nachfrage. Dass die KMK Schuld gewesen sei, ist demnach eine Schutzbehauptung gewesen. Es gab auch keine zwingenden Gründe, an der Studie nicht teilzunehmen. Es wäre vor den Ferien ausreichend Zeit gewesen, die Studie durchzuführen und einige Schulen haben dies ja auch getan.
Erstaunt hat mich die Aussage, das Bildungsministerium habe sich, was die Nichtteilnahme angeht, mit dem Bündnis ,Gute Schule in M-V‘ abgestimmt. Nicht nur, dass das Bündnis in fachlich-organisatorischen Fragen unzuständig ist, es drängt sich die Frage auf, warum es dem Bildungsministerium nicht möglich war, den zuständigen Bildungsausschuss oder gar die Öffentlichkeit zu informieren. Es sieht beinahe so aus, als sollte eine höchst peinliche Angelegenheit unter den Teppich gekehrt werden - die Verantwortung dafür trägt Frau Martin, die jetzt die Geschicke der Hochschulen verantwortet.
Es nützt leider auch nichts, über verschüttete Milch zu jammern, wichtig wäre, dass das Bildungsministerium daraus lernt und sich ein solcher Vorgang nicht wiederholt. Die Teilnahme an bundesweiten Vergleichsstudien ist zwingend. Sollte die Teilnahme schwierig sein, erwarte ich einen Lösungsvorschlag. Sollte die Teilnahme unmöglich sein, erwarte ich einen Hinweis an den Bildungsausschuss. Das sind die Mindestanforderungen.“