Torsten Renz: Bildungsministerin gibt nach wie vor keine schlüssige Erklärung dafür ab, warum in Mecklenburg-Vorpommern besonders oft die Klassenstufe wiederholt werden muss
Das Bildungsministerium hat heute erneut auf die gestiegene Zahl der Schülerinnen und Schüler, die nicht versetzt werden, hingewiesen. Hierzu erklärt der Bildungspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Torsten Renz:
„Es ist schon bemerkenswert, dass Frau Oldenburg sich offenkundig genötigt sieht, innerhalb einer Woche drei Mal per Pressemitteilung einen Anstieg der Zahl der Schülerinnen und Schüler, die nicht versetzt werden, weil sie die nötige Leistung nicht erbracht haben, bekannt zu geben. 5 Prozent sind 5 Prozent zu viel, zumal der Bundesdurschnitt bei nur 2,4 Prozent liegt. Dass in Mecklenburg-Vorpommern viele Schülerinnen und Schüler die Klassenstufe freiwillig wiederholen, mag so sein. Das ist aber keine Erklärung dafür, warum es in Mecklenburg-Vorpommern im Vergleich zu anderen Bundesländern insgesamt besonders viele Wiederholerinnen und Wiederholer gibt. Der Hinweis auf die Corona-Regelungen soll dabei anscheinend von hausgemachten Problemen ablenken. Das Bildungsministerium, auch unter Frau Oldenburg, hat es während der gesamten Corona-Zeit versäumt, konsequente Lernstandserhebungen durchzuführen und darauf aufbauend, gezielte Unterstützung für die hilfsbedürftigen Schüler anzubieten.
Dass Frau Oldenburg nun ausschließlich auf Maßnahmen hinweist, die darauf abzielen, möglichst vielen Schülerinnen und Schülern zum Schulabschluss zu verhelfen, zeigt, dass man sich im Bildungsministerium wohl schon damit abgefunden hat, dass die teils erheblichen Lernrückstände nicht mehr aufholbar sind. Das ist eine Bankrott-Erklärung der Ministerin. Frau Oldenburg muss dringend Maßnahmen ergreifen, die die jetzigen Probleme der Schülerinnen und Schüler in den Blick nehmen. Abzuwarten, bis diese den Abschluss nicht schaffen und dann erst Maßnahmen zu ergreifen, ist der falsche Ansatz.
Die CDU-Fraktion hat wiederholt darauf hingewiesen, dass Lernstandserhebungen und individuelle Förderprogramme notwendig sind, die nicht auf Nachhilfe in den Ferien abgeschoben werden dürfen. Ministerin Oldenburg muss jetzt Farbe bekennen. Ihr Bekenntnis, dass die Leistungsanforderungen nicht abgesenkt werden, ist nicht mehr als eine Selbstverständlichkeit.“