Torsten Renz: Genug geredet – Handeln: 180 Stunden mehr Deutschunterricht und 36 Stunden mehr Mathematikunterricht für Grundschülerinnen und Grundschüler
Schülerinnen und Schüler können immer schlechter lesen, schreiben und rechnen – das ist der übereinstimmende Befund zahlreicher Bildungsvergleichsstudien. Mecklenburg-Vorpommern schneidet in diesen Studien regelmäßig eher schlecht ab bzw. verschlechtert sich gegenüber Vorjahresergebnissen. Die CDU-Fraktion fordert daher im kommenden Landtag in einem Antrag mehr Deutsch- und Mathematikunterricht. Der bildungspolitische Sprecher Torsten Renz erklärt:
„Ich schlage vor, zum Schuljahr 2024/2025 den Englischunterricht in Klasse 3 und 4 jeweils von 3 auf 2 Wochenstunden zu reduzieren und diese für den Deutschunterricht zu nutzen. Fremdsprachen sind wichtig, auch für den weiteren Berufsweg, aber Mecklenburg-Vorpommern ist eines der Bundesländer mit den meisten Fremdsprachenstunden im Grundschulbereich. Meiner Meinung nach setzen wir damit den falschen Schwerpunkt. Zunächst einmal sollten die Schülerinnen und Schüler in ihrer Muttersprache sicher lesen und schreiben können. Nach Rückmeldung von Erzieherinnen und Erziehern sowie Lehrkräften ist aber genau dies nicht mehr der Fall. Zusammen mit dem sowieso geringen Schulstundenumfang und den vielen Englischstunden, geht das zu Lasten des Deutschunterrichts. Das wollen wir ändern. Die Priorität muss auf dem Deutschunterricht liegen.
Schrittweise wird das Stundenpensum in der Grundschulzeit in den Schuljahren 2025/2026 und 2026/2027 insgesamt um 4 Stunden erhöht. Damit wird die Anzahl der Deutschstunden über die Klassenstufen 1 bis 4 um 3 Stunden deutlich angehoben und auch Mathematik kann dann mit einer Stunde mehr in Klasse 3 oder 4 gefördert werden. Insgesamt stehen den Schülerinnen und Schüler dann über ihre gesamte Grundschulzeit 180 Stunden mehr Deutschunterricht und 36 Stunden mehr Matheunterricht zur Verfügung. Geben wir den Kindern ausreichend Zeit, um sich die Basiskompetenzen in Deutsch und Mathematik aneignen zu können. Wir brauchen konsequent mehr Deutschunterricht. Nicht nur die Vorgabe an die Lehrerinnen und Lehrer, dass verpflichtend gelesen werden soll innerhalb der sowieso schon wenig zur Verfügung stehenden Zeit, sondern wirklich mehr Deutschunterricht.
In den letzten Monaten haben sowohl das Bildungsministerium als auch der Landtag immer wieder über die Bedeutung der Fächer Deutsch und Mathematik in der Grundschule und über zusätzliche Bedarfe in den Fächern gesprochen. Das Problem wird auch gesehen, nur an der konsequenten Umsetzung hapert es. Langsam nähern wir uns der Halbzeit der rot-roten Regierungskoalition und außer Ankündigungen ist nicht viel passiert, zumindest nicht an den Schulen. Mehr Deutschstunden wurden mehrfach angekündigt, wann es soweit sein soll ist, komplett unklar. Ebenso wie die konkrete Umsetzung dieser Idee. Deshalb wird meine Fraktion einen konkreten Antrag zu mehr Deutsch- und mehr Mathestunden in der Grundschule in den Märzlandtag einbringen.
Was in der Grundschulzeit versäumt wird, lässt sich später nur schwer oder gar nicht aufholen. Mecklenburg-Vorpommern liegt mit der Anzahl an Unterrichtsstunden in der Grundschule unterhalb des Bundesdurchschnitts. Somit haben die Lehrkräfte in Mecklenburg-Vorpommern weniger Zeit als in den meisten anderen Bundesländern, um den Schülern den Unterrichtsstoff beizubringen oder sie zu fördern. Das wollen wir ändern.“