Torsten Renz: GEW bestätigt meine Kritik - Änderung der Stundenplanverordnung ist nichts mehr als ein netter Versuch
Angesichts der heute von der GEW geäußerten Kritik an der Einführung der Stundentafelverordnung, äußert sich der Bildungspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Torsten Renz:
"Vor einer Woche noch sprach die GEW von einer guten Zusammenarbeit mit dem Bildungsministerium. Heute schon muss die GEW sich öffentlich mit einer Pressemitteilung äußern, weil sie befürchtet, anders im Ministerium nicht ausreichend gehört zu werden. Auch bei der GEW scheint die Kommunikation mit dem Ministerium nur dann gut zu laufen, wenn man auf Linie des Ministeriums ist. Das Kommunikationsverhalten des Ministeriums hatte schon der VBE M-V vor wenigen Tagen öffentlich kritisiert, als er aus dem Bildungspakt ausstieg.
Inhalt der Kritik der GEW ist die Einführung der Stundentafelverordnung mit festen Stunden- und Fachvorgaben. Dies entspricht der Stundentafelverordnung von 2008. Die Befürchtung ist demnach, dass es ab der Klasse 7 eine Stunde weniger Mathematikunterricht geben könnte. Außerdem werden die künstlerischen Fächer so zusammengefasst, dass auch hier weniger Unterrichtsstunden erteilt werden. Im Endeffekt bedeutet dies faktisch die Auflösung der selbständigen Schule. Den Schulen wird ihre bisherige Handlungs- und Entscheidungsfreiheit, was die Stundenplangestaltung angeht, genommen. Gerade bei den Spezialgymnasien wird die Profilausrichtung erschwert.
Auch die Kritik der GEW an der Umsetzung des Konzepts zur Beruflichen Bildung/ Studienorientierung sollte ernst genommen werden. Erneut müssen Lehrkräfte etwas umsetzen, was nicht bis zum Schluss auf Handhabbarkeit und Praktikabilität durchdacht wurde. Zumal eine Absenkung der Unterrichtsverpflichtung für die Lehrkräfte und damit eine echte Entlastung nach wie vor nicht vom Bildungsministerium verfolgt wird.
Alles, was Rot-Rot bildungspolitisch bislang auf den Weg gebracht hat, zielt darauf ab, in die Schulen hineinzuregieren. Wenn es aber ums Fachliche geht, dann bleibt das Ministerium lieber unkonkret. Die Meinung von Fachleuten und Praktikern gilt dem Ministerium als unwillkommene Einmischung. Nach dem VBE M-V bekommt das jetzt auch die GEW M-V zu spüren. Für die Bildungsministerin scheint es nur eine ernstzunehmende Expertin im Land zu geben, und das ist sie selbst.
Ich freue mich sehr, dass dem die CDU-Fraktion Mecklenburg-Vorpommern in der kommenden Woche etwas entgegensetzt. Vor allem mit Blick auf die anstehenden Änderungen im Bereich der Lehramtsausbildung diskutiert die CDU-Fraktion am 25. Juni 2024 ab 19 Uhr in der Aula Fridericianum Schwerin gemeinsam mit: Karin Prien, MdL, Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Schleswig-Holstein, Mario Steinke, Vorsitzender des Philologenverbandes Mecklenburg-Vorpommern, Kay Czerwinski, Vorsitzender des Landeselternrates Mecklenburg-Vorpommern, Prof. Dr. rer. nat. Michael Dreher, Direktor des Instituts für Mathematik an der Universität Rostock, und Jürgen Böhm, Bildungsstaatssekretär des Landes Sachsen-Anhalt.“