Torsten Renz

Torsten Renz: Gefühlter negativer Eindruck der Bevölkerung von der Bildungspolitik in MV spiegelt Realität wider

Angesichts der gestern veröffentlichten Ergebnisse des ifo-Bildungsmonitors 2024, äußert sich der Bildungspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Torsten Renz:
 
„Erstmals lässt die jährliche Befragung der erwachsenen deutschen Bevölkerung, der ifo-Bildungsmonitor 2024, eine Auswertung für jedes Bundesland zu. Danach schätzt die Bevölkerung in Mecklenburg-Vorpommern die Bildungspolitik und Bildungsqualität in MV als unterdurchschnittlich ein. 37% vergeben sogar die Schulnote 4 und schlechter. Was die Bewertung mit den Noten 5 und 6 angeht, wird die Bildungspolitik nur in Bremen noch schlechter bewertet.
 
Und die Menschen haben Recht. Selten haben die tatsächliche und die gefühlte Lage so übereingestimmt wie gerade. Die Landesregierung versäumt es, konkrete Maßnahmen gegen den Lehrermangel zu unternehmen. Der Unterrichtsausfall nimmt weiter zu, der Pflichtunterricht kann in einer Vielzahl von Schulen des Landes nicht mehr erteilt werden, bei steigender Tendenz. Die Ergebnisse Mecklenburg-Vorpommerns in Bildungsstudien werden kontinuierlich schlechter und der Lehrerberuf ist im deutschlandweiten Vergleich in Mecklenburg-Vorpommern mehr als unattraktiv.
 
Zu allem Überfluss wird Mecklenburg-Vorpommern in der Bildungspolitik zur Experimentierspielwiese für Rot-Rot. Der Einheitslehrer soll die Karre aus dem Dreck ziehen, ungeachtet der Tatsache, dass die ersten Absolventinnen und Absolventen frühestens im Jahr 2030 zur Verfügung stehen werden. Dass der Einheitslehrer dann die unterschiedlichen Unterrichtsniveaus der Schüler, die Umsetzung der Inklusion, die Herausforderungen der Migration sowie Integration und die steigenden Bedarfe in der Sonderpädagogik auffangen kann, bezweifelt meine Fraktion nachdrücklich. Dass dieser Einheitslehrer Unterricht erteilen kann, welcher sowohl auf das Berufsleben und die Mittlere Reife, als auch wissenschaftlich auf ein Studium vorbereitet, ist für alle Fachleute mit denen wir gesprochen haben, vollkommen illusorisch. Das fachliche Niveau, auf welchem die Lehrkraft zukünftig studieren soll, wird so dermaßen reduziert, dass es unterhalb des heutigen Regionalschullehrers liegt.
 
Lehrkräfte sind heute mit sehr differenzierten Problemlagen der Schülerinnen und Schüler konfrontiert. Dass der Einheitslehrer hierauf eine adäquate Antwort darstellt, darf bezweifelt werden. SPD und Linke regieren das Land mit Scheuklappen und an der Bevölkerung vorbei. In der Bildungspolitik werden auf Jahre hinaus unsere Kinder die Leidtragenden sein. Das Land steht bildungspolitisch schon jetzt vor multiplen Problemlagen und die einzige bildungspolitische Antwort ist die Einführung eines Lehramts, das niemand will und das sich überhaupt erst in sechs Jahren auswirken würde – und dann sehr wahrscheinlich nicht einmal zum Besseren.“