Torsten Renz: Wenn Vernunft sich durchsetzt - Vorgehensweise des Bildungsministeriums bei Einführung des Fachs Gesellschaftswissenschaften ist der richtige Ansatz
Bildungsministerin Oldenburg hat gestern im Bildungsausschuss auf Nachfrage der CDU-Fraktion erklärt, die Einführung des Fachs Gesellschaftswissenschaften in der Orientierungsstufe werde erst im Schuljahr 2023/2024 im Rahmen einer Modellphase erfolgen. Im Fach Gesellschaftswissenschaften sollen die Fächer Geschichte, Geografie und Arbeit-Wirtschaft-Technik verschmolzen werden. Zusätzlich sollen den Schülerinnen und Schülern bereits erste Ansätze aus dem Sozialkundeunterricht und der politischen Bildung vermittelt werden. Das Vorhaben hatte sich bereits in der letzten Legislaturperiode angedeutet, Simone Oldenburg hatte sich seinerzeit eher distanziert geäußert. Der bildungspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Torsten Renz, erklärt hierzu: „Die in der vergangenen Legislaturperiode für die Einführung des Faches Gesellschaftswissenschaften vorgebrachten Argumente vermochten unsere Fraktion schon in der vergangenen Legislaturperiode nicht vollends zu überzeugen und daran hat sich im Kern nichts geändert. Wenn das einzige echte Argument lautet, dass viele andere Bundesländer die Verschmelzung der Fächer ebenfalls vornehmen, dann ist das insbesondere in der Bildungspolitik ein gewagtes Argument.
Gerade aufgrund der zusätzlichen Belastungen von Lehrern, Eltern und Schülern durch die Corona-Pandemie ist das Vorgehen hier nicht vorschnell experimentieren zu wollen, zu begrüßen. Auch für die Vorbereitung und Klärung offener Fragen wie der Weiterbildung der Lehrkräfte oder der Auswahl der Modellschulen ist jetzt Zeit. Den Plan von Ex-Bildungsministerin Martin, die das Fach bereits zum Schuljahr 2022/2023 einzuführen wollte, um ein Jahr aufs Schuljahr 2023/2024 zu verschieben und in Form einer Modellphase zu gestalten, ist daher der richtige Schritt. Eine gründliche Evaluationsphase am Ende der Modellphase ist sicherlich ebenfalls sinnvoll, um korrigierend einwirken zu können, sollte sich die Verschmelzung der Fächer als falscher Weg herausgestellt haben.“