Torsten Renz

Torsten Renz: MV braucht eine umfassende Deutsch- und Mathematik-Offensive in der Grundschule

Zum Vorschlag der CDU-Fraktion für mehr Deutsch- und Mathematikunterricht in der Grundschule äußert sich der Bildungspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Torsten Renz:
 
„Wir schlagen für die Klassenstufen 1 bis 3 für jedes Schuljahr eine Stunde mehr Deutsch vor. Für das 4. Schuljahr sogar zwei Deutschstunden mehr. Und im 4. Schuljahr soll auch der Mathematikunterricht um eine Stunde erhöht werden. Insgesamt haben unsere Kinder dann über die gesamte Grundschulzeit hinweg 180 Stunden mehr Zeit zur individuellen Förderung, zum Lernen, Üben und Vertiefen im Fach für Deutsch und 36 Stunden mehr Zeit für Mathematik.  Wir sind in der Pflicht, den Grundschülern ausreichend Zeit für das Lernen zu geben. Wer über die Pisa-Ergebnisse jammert, sollte den Mut haben, schnell und konsequent zu handeln.
 
Die Möglichkeit besteht: Wir haben ab dem Jahr 2025 mehr Grundschullehrkräfte zur Verfügung, sodass wir mehr Deutsch- und Matheunterricht erteilen können. Außerdem sind wir eines der Bundesländer, in denen die Grundschüler mit der Anzahl der Unterrichtsstunden unter dem Durchschnitt der anderen Bundesländer liegen. Die Notwendigkeit und das Potenzial, hier in den Deutsch- und Mathematikunterricht zu investieren, ist also da.
 
Das Fundament der Bildungskarriere wird in der Grundschule gelegt. Junge Menschen aus Deutschland, und hier im Besonderen aus Mecklenburg-Vorpommern, fallen bei den Basiskompetenzen immer weiter zurück. Bildungsministerin Oldenburg hat das zum Anlass genommen, eine Stunde mehr Deutsch und eine Stunde mehr Mathematik anzukündigen. Dies jedoch verteilt über die gesamte Grundschulzeit, was effektiv in jedem Grundschul-Schuljahr weniger als 12 Minuten beträgt. Das ist nicht einmal eine Beruhigungspille, das fällt schon fast unter Placebo.
 
Ersonnen wurden Oldenburgs Placebo-Tage, nachdem die CDU ihren heutigen Antrag veröffentlich hat. Mit der konkreten Bekanntgabe der Vorstellungen des Ministeriums befürchte ich, dass die jetzt laufende Verbandsanhörung zur Farce gerät und dass sich das Ministerium bereits unverrückbar auf das Ergebnis festgelegt hat. Zu einem bereits feststehenden Ergebnis eine rot-rote Abnick-Debatte zu führen, dafür ist mir unser Antrag zu schade. Insoweit habe ich ihn heute erstmal zurückgezogen. Die Ministerin wäre gut beraten, den Ausschuss und die Anzuhörenden ergebnisoffen in das Verfahren einzubeziehen, ansonsten bleibt die Frage, warum wir angesichts des messbaren, stetig sinkenden Leistungsniveaus unserer Schülerinnen und Schüler hinter unseren Möglichkeiten und zum Nachteil der Kinder zurückbleiben.“